Heizungswasser – Qualitätsmerkmal Nr. 1
Was im Grunde einfach ist, wird manchmal unnötig schwer gemacht. Seit nunmehr über 70 Jahren wird Heizungswasser aufbereitet. Dabei wurde nicht“ ständig das Rad neu erfunden“. Obgleich man dies, angesichts der vielen Theorien die im Markt herum schwirren, glauben möchte. Möglicherweise hängt dies mit den modernen Medien und deren Informationsverbreitung zusammen. So ist auch die häufig lobbyistisch getriebene Meinungsbildung deutlich einfacher zu manipulieren. Wer eine Information sucht fragt Google. Das Problem ist dann die redlichen von den manipulativen Informationsquellen zu selektieren. Das ist schon für sich eine Herausforderung, denn wenn jemand in einem bestimmten Fachgebiet wie z.B. Wasserchemie, sich noch wenig auskennt, dann ist es schwieriger die Unterscheidungs-Feinheiten in der Informationsflut zu erkennen. Einige Selektierungsmöglichkeiten können helfen die Spreu zu trennen. Hier können z.B. Auszeichnungen, Spezialisierung, Referenzen, Marktbestehen… helfen die Quellen für die Informationsbeschaffung und Meinungsbildung einzugrenzen.
ZVSHK erhebt Heizungswasser zur wichtigsten Anlagenkomponente
Heizungswasser gilt seit 2021 jetzt im Berufsverband der Installateure, dem ZVSHK (Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima), als wichtigste Anlagenkomponente. Hierzu stellt der Fachverband auf seiner Homepage den Mitgliedern eigens Video-Workshops zur Verfügung. Über viele Jahre galt Heizungswasser für die meisten Funktionäre als rotes Tuch, da es sich nicht so leicht in ein Raster fassen ließ wie die meisten heizungstechnischen Produkte, zu denen unendlich viele Erfahrungen vorlagen. Doch plötzlich ist es unübersehbar, dass über 90% aller Funktionsstörungen und Schäden in Heiz- und Kühlkreisläufen an der Wasserqualität hängen. Grund genug für den ZVSHK im Arbeitskreis VDI 2035 mitzuwirken. Ein wesentlicher Grund dafür lag darin, dass Hersteller von Wärmeerzeugern in den vergangen 10 Jahren, unter Bezugnahme auf die VDI 2035, die Heizungsbauer nötigten bestimmte Wasserqualitäten herzustellen (z.B. VE-Wasser), obwohl dies so in der VDI 2035 gar nicht drin stand.
Sinn oder Unsinn von Herstelleranforderungen
Im Klartext drohten/ drohen einige Kesselhersteller mit Gewährleistungsverlusten, wenn die Haus-Anforderungen an das Heizungswasser nicht vom Heizungsbauer erfüllt werden. Wie gesagt, obwohl es so nicht in der VDI 2035 zu lesen war und ist. Auffällig ist dabei, dass hier Hersteller von Aluminiumkesseln ganz vorne mit Ihren Fahnen stehen. Nicht zu vergessen, dass die Anforderungen einen erheblichen Mehraufwand für den Heizungsbauer bedeuten. Zudem waren/ sind sich viele Heizungsbauer nicht bewußt, dass sich durch die Befüllung mit VE-Wasser ganz neue Probleme auftun, da VE Wasser sehr weit von der Rohwasserqualität entfernt ist. Das heißt, je weiter man sich von der Rohwasserqualität entfernt, umso aufwendiger und kostenintensiver wird die Wasseraufbereitung. Darüber hinaus wird das Wasser überwachungspflichtig. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit bzw. dem Nutzen für den höherem Aufwand ist gerechtfertigt. Wenn der Nutzen den höheren Aufwand rechtfertig ist alles gut, wenn sich jedoch die Vorteile in Grenzen halten oder gar neue Probleme wie z.B. Spannungsrisskorrosion, Undichtigkeiten… mit sich bringen, erscheint es eher unsinnig dafür auch noch einen größeren Aufwand und hohe Mehrkosten in Kauf zu nehmen.
Welche Bedingungen muss das Heizungswasser eigentlich erfüllen?
Für den funktionssicheren Betrieb von Heiz- und Kühlanlagen sind beim Heizungswasser drei Bedingungen zu erfüllen. Betrachtet man die am häufigsten auftretenden Probleme, so finden sich im wesentlichen Kalk, Korrosion und Verschlammung als Kernursachen von Störungen und Schäden.
Das Blut der Heizung
Wasser ist das Lebenselexier Nr. 1. Wasser ist als Wärmeträger das günstigste und fast überall verfügbare Medium. Viele Bestandteile im Wasser sind wichtig bis überlebenswichtig in unserem Körper, für die Verwendung als Heizungswasser jedoch z.T. hinderlich. Der Blutkreislauf in unserem Körper ist vergleichbar mit Heiz- und Kühlkreisläufen. Wenn sich in unseren Adern Ablagerungen bilden, dann bekommen wir irgendwann Probleme mit unserer Gesundheit.
Kesselstein (Kalk)
Sehr ähnlich verhält es sich mit geschlossenen Heiz- und Kühlkreisläufen. Kalk bildet an Wärmeüberträgerflächen harte schwer lösliche Beläge und behindert so den Wärmeübergang. Dies wirkt sich negativ auf die Energieeffizienz aus. An Wärmeübertragungsflächen wie z.B. im Heizkessel kann die Energie nicht ausreichend abgeführt werden, sodass es zur Überhitzung und letztlich zum Schaden kommen kann. Darüber hinaus führt Kalk an Stellorgangen zu erheblichen Funktionsstörungen. Nicht selten sind Kalkansammlungen in Systemen eine der Hauptursachen für Hausinfarkte. Wenn kein Wasser mehr zirkulieren kann, weil die Rohre verstopft sind, bleibt das Haus kalt. Wer jede Anlage grundsätzlich immer mit kalkfreiem Wasser wie z.B. über den HARDY 100 befüllt, hat auch nie ein Problem mit Kalk.
Korrosion (Rost, Magnetit…)
Ein noch größeres Problem stellt heute Korrosion dar. Die Mischinstallation gehört heute zum Standard einer modernen Heizanlage. Während früher nur wenige Materialien zum Einsatz kamen, finden wir heute nicht selten 20 verschiedene Materialien in einem Heizkreis. Die empfindlichen Regelorgane vertragen keine Partikel oder gar Rostschlämme. Ebenso verhält es sich mit Temperaturfühlern, Durchflussmessern, die nur bei einem einwandfreien Wasser funktionieren. Wer somit bei jeder Anlage auch daran denkt das Wasser so zu behandeln das zuverlässig das System vor Rost, Magnetit und Verschlammung geschützt ist, indem er mit z.B. SNELLO LIQUID das Wasser konditioniert, der hat einfach weniger Probleme.
Denn die Erkenntnis ist einfach: „Ohne Korrosionsschutz, kein Korrosionsschutz“.
Sauber und klar
So banal es vielleicht klingen mag, aber ob ein Heizungswasser gut oder schlecht ist, erkennen wir schon am Erscheinungsbild. Hierbei bietet es sich an, zunächst über einen physikalisch-sensorischen Schnelltest sich einen groben Eindruck vom Wärmeträger Heizungswasser zu verschaffen. Denn wenn das Wasser bei diesem Test schon auffällig ist, weil es braun und stinkend aus der Heizung kommt, dann lohnt ggf. ein genauerer Blick auf die Zusammensetzung per Analyse. Ein sauberes klares Heizungswasser ist ein wesentlicher Indikator für die Qualität des Heizungswassers. Wer nach der Inbetriebnahme noch eine Eintrübung erkennt, obwohl er die vorgenannten zwei Punkte erfüllt hat, der filtert kurzerhand im Bypass mittels Bypass-Heizungsfilter wie z.B. dem HENRY HF 10 nach und fertig.
Im Fazit läßt sich zusammenfassend sagen, dass das richtige Heizungswasser
Es braucht keinen Blick in die Glaskugel und erst recht kein Chemiestudium, um zu erkennen, dass das richtige Heizungswasser nur Vorteile und keine Nachteile für alle Beteiligten mit sich bringt. Jedoch kann es bei Missachtung der vorgenannten drei Punkte viele Nachteile zur Folge haben. Insbesondere Mehraufwand , Mehrkosten und Ärger.
Hannemann Wassertechnik