Extrablatt

SHK- Aufschrei

„Wenn wir Glück haben, schaffen wir vielleicht 180.000 und 200.000 Geräte“, sagte Michael Hilpert, Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorjahr waren es noch 365.000. Die Kunden fragen:  “Was passiert denn jetzt in der kommunalen Wärmeplanung? Kommt eine Quartierslösung? Kommt Fernwärme? Kommt Wasserstoff?“, so Hilpert. Dies sei in vielen Kommunen noch völlig ungewiss. Hinzu komme, dass der künftige Strompreis unklar sei. Wegen dieser Fragen sei es für die Betriebe derzeit schwierig, Kunden zu beraten.

Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) sagt: “Viele Hauseigentümer warteten erst einmal ab, was die kommunale Wärmeplanung in ihrem Ort ergebe. Zu allem Überfuß haben wir wieder das alte Verhältnis von günstigen Gaspreisen und hohen bzw. steigenden Strompreisen.”

Heizungsbauer Falk D. sagt:  „Die Aufträge seien um 80% eingebrochen… Vergangenes Jahr haben wir tatsächlich 300 Geräte installiert“, erzählt er. „Doch seit einem halben Jahr verkaufen wir so gut wie gar nichts mehr.“ 

Industrie Ernüchterung – Hatte Viessmann den richtigen Riecher?

  • Bei Stiebel Eltron in Holzminden sind rund 2.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.
  • Das Pressebüro von Bosch sieht in Deutschland stark eingetrübten Marktausblick für 2024.
  • Die Vaillant Group bestätigt den Negativtrend und will sich von 400 Mitarbeitern trennen.
  • Viessmann verkauft rechtzeitig sein Kerngeschäft an den US-Konzern Carrier.

Was bewegt die Kunden?

Als Hauptgrund sieht der Fachverband eine große Verunsicherung bei der Kundschaft mit Blick auf die Zukunft der Energieversorgung. Verbraucher halten sich deshalb mit Investitionen zurück. 

Fazit: Keine gesicherte Stromversorgung – keine Wärmepumpe! 

Die Kunden Fragen sich, woher kommt der Strom für E-Autos, Wärmepumpen und Digitalisierung und zu welchem Preis?
Die Forderung der Verbraucherschützer nach finanzieller Unterstützung für Haushalte mit geringem Einkommen bleibt von der Regierung ungehört.

Aktuelle Kostenentwicklung

Wärmeerzeuger20212024
Luft-Wasser-Wärmepumpen20.000,–31.000,–
Pelletheizungen27.000,–37.000,–
Gas-Etagenheizung (Einbaukosten)6.000,–10.000,–
(lt. Fachverbandumfrage im Handwerk)

Wohin geht die Reise am Heizungsmarkt?

„Sowohl das Badgeschäft als auch der Heizungsbereich erhalten eine deutlich negative Stimmungsprognose“, erklärte Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. Das Kundendienstgeschäft werde hingegen optimistisch beurteilt. Insgesamt gehe es der Branche aber „noch gut“, ergänzt Verbandspräsident Hilpert. Das bedeutet, dass es im Fachhandwerk wieder back to the Roots geht.

Beziehungs- und Bestandspflege bekommen in dieser Zeit wieder eine höhere Bedeutung und im Kundendienst werden die Aufträge generiert.

Das Licht am Ende des Tunnels!

„Das Handwerk hat goldenen Boden.“ Dieses Sprichwort gilt heute mehr denn je. Das Wort „Boden“ meint die bestehenden Kunden! Setzen Sie auf Bestandspflege! Unterstützen Sie Ihre Kunden durch stetigen Service und helfen Sie ihnen, Ihre bestehende Anlage effizient durch die Krise zu bringen und  weiter zu betreiben. So gewinnt man Zeit, vermeidet übereilte Entscheidungen und verstärkt die Kundenbindung. Die Kunden danken es mit Treue und gehen später jeden Weg der Sinn macht mit. Jetzt Kunden „links liegen lassen“ wäre der falsche Weg.

Wie wäre es mit einer effektiven Heizungswassersanierung, um die Funktionssicherheit zu erhöhen, isolierende Beläge zu entfernen und damit den Energieverbrauch zu senken?

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